Hier stehe ICH im Mittelpunkt!
Die Methode der Persönlichen Zukunftsplanung (PZP) basiert auf der Haltung des personenzentrierten Denkens.
Was versteht man darunter?
Personenzentriertes Denken ist eine Haltung meinen Mitmenschen gegenüber. Diese Art zu Denken und zu Arbeiten bedeutet immer, dass man auf den anderen Menschen einen individuellen und wertschätzenden Blick hat und die zentrale Person somit ins Zentrum des Geschehens rückt.
Das Besondere an diesem Denken und dem darauffolgenden Handeln ist, dass eine unterstützte Person Wünsche und Träume sagen darf, die von den Vorstellungen der Fachkräfte, BetreuerInnen und Eltern abweichen (können) und trotzdem gehört und ernstgenommen werden und zur Umsetzung kommen!
Mit diesem Denken und Handeln höre ich genau auf die Bedürfnisse der zentralen Person. Ich bzw. das ModeratorInnen-Team findet heraus, was dieser Person besonders wichtig ist, wo ihre Stärken und Fähigkeiten liegen und wie diese Person unterstützen werden kann, damit sie ihren Wunsch oder ihren Traum leben kann oder ihm zumindest ein gutes Stücker näher kommt.
Eine Persönliche Zukunftsplanung bietet sich grundsätzlich für jeden Menschen an. Im Besonderen eignet sich diese Methode für Menschen mit einem Unterstützungsbedarf. Oftmals können diese Menschen ihre eigenen Wünsche und Interessen nicht deutlich formulieren oder aber ihr Wunsch ist in gegebenen Strukturen nur schwer umzusetzen. Eltern, PädagogInnen und BetreuerInnen, die dies Menschen begleiten, kommen dann an ihre Grenzen und wissen nicht, wie sie diesem Menschen weiterhelfen können.
Die Fragen, die sich stellen können, sind vielfältig. Zum Beispiel:
- In welche Schule gehe ich nach der Grund- oder Mittelschule? In welche weiterführende Schule möchte ich gehen? Ist diese Schule für mich geeignet? Oder was muss getan werden, damit sie für mich passt?
- Was möchte ich nach der Schule machen? Was sind meine Vorstellungen? Wie kann ich diese verwirklichen? Was muss getan werden, damit ich meinen Wünschen näherkomme? Wer kann mich dabei unterstützen?
- Ich möchte nicht mehr in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung arbeiten. Kann ich das ändern? Wenn ja, wie? Und wer kann mir helfen?
- Ich möchte nicht mehr in einer Wohngruppe wohnen. Kann ich auch alleine wohnen? Wie kann ich das umsetzen? Wer kann mir dabei helfen?
- Ich möchte so gerne mal alleine oder mit Freunden in Urlaub fahren, weiß aber nicht, wie ich das alleine schaffen kann. Wo finde ich hier Hilfe? Wie kann mein Urlaubstraum in Erfüllung gehen?
- Die Situation mit einem Menschen mit Behinderung kann zu Hause, in der Schule oder in einer Einrichtung für alle Beteiligten aus verschiedenen Gründen auch einmal etwas schwierig werden. Mit Hilfe einer PZP, das heißt auch mit einem Unterstützerkreis kann man die Situation wieder in den Griff bekommen.
All das sind Fragen, und es ist nur ein kleiner Ausschnitt von weit mehr Fragen, die mit dem Instrument der Persönlichen Zukunftsplanung mit großer Wahrscheinlichkeit leichter gelöst werden können.